Die EHS-Volleyballerinnen sind BUNDESSIEGER 2019 und belegen Platz 12
Berlin
Am diesjährigen Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ nahm die Elly-Heuss-Schule als Vertreter Hessens erneut mit zwei Schulmannschaften teil. Während in der Wettkampfklasse II (Jg. 2002 – 2005) am Ende etwas unglücklich Platz 12 belegt wurde, gewann die Wettkampfklasse III (Jg. 2004 – 2006) sensationell die Goldmedaille!
WK II – Platz 12
Ein Wechselbad der Gefühle die eigene sportliche Leistung betreffend erlebten die Volleyballmädchen der Jahrgänge 2002 bis 2005. Im ersten Spiel des diesjährigen Bundesfinales in Berlin ging es am Mittwochmorgen gleich gegen den Titelfavoriten und späteren Vize-Bundessieger aus Potsdam. Nach fokussierter Vorbereitung spielte die EHS-Delegation selbstbewusst auf und fand selbst aus schwierigen Situationen immer wieder gute Lösungen im Angriff gegen die hochgewachsenen Brandenburgerinnen. Gegen Ende des ersten Durchganges erspielte sich die EHS sogar mehrere Satzbälle, ließ jedoch leider einige gute Möglichkeiten zum Satzgewinn ungenutzt und musste sich schließlich mit 29-31 geschlagen geben. Auch im zweiten Satz überzeugten die Wiesbadenerinnen durch eine geschlossene Teamleistung und boten dem Favoriten, der sich letzten Endes auch diesen Durchgang mit 25-21 sicherte und so die Partie für sich entschied, lange Zeit Paroli. In der darauffolgenden Ansetzung ging es gegen den Vertreter des Landes Thüringen, das Staatliche Gymnasium Arnoldischule aus Gotha. Durch hohen Druck im eigenen Aufschlagspiel konnte die Schulmannschaft der EHS die Partie trotz etwas nachlassender Konstanz im zweiten Durchgang sehr souverän mit 2:0 für sich entscheiden (25-8, 25-21). Somit musste das letzte Spiel des Tages gegen das Sportgymnasium Schwerin über eine möglichst gute Ausgangslage für die für den zweiten Tag angesetzten Überkreuzspiele entscheiden. Gegen den extrem hohen Aufschlagdruck der Mannschaft aus dem hohen Norden der Bundesrepublik fand das Team aus Wiesbaden jedoch über die gesamte Partie hinweg kein Mittel und konnte lediglich Durchgang Nummer zwei lange Zeit offen halten (10-25, 21-25).
Als Drittplatzierter der starken Gruppe A traf man im weiteren Verlauf am Donnerstagmorgen im Duell um den Einzug ins Viertelfinale auf das Geschwister-Scholl-Gymnasium Lebach aus dem Saarland. In diesem Schlüsselspiel des Turniers begannen die Wiesbadenerinnen sehr nervös und schafften es zu keiner Zeit den heraufbeschworenen und dringend benötigten Teamspirit aufs Parkett zu bringen. Gegen einen physisch starken, aber spielerisch durchaus schlagbaren Gegner, verlor man in der Folge unnötig deutlich mit 0:2 (12-25. 21-25). Die Enttäuschung über das verpasste Viertelfinale war den Volleyballerinnen der EHS auch zu Beginn des direkt anschließenden Spiels gegen das Gymnasium aus Halle (Sachen-Anhalt) noch anzumerken, welches man trotz einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zur ersten Partie des zweiten Wettkampftages ebenfalls mit 2:0 (16-25, 19-25) abgeben musste. Die Zielsetzung, sich zumindest mit einem Sieg aus dem Turnier zu verabschieden, erlitt gleich zu Beginn des abschließenden Spiels um Platz elf gegen das Franziskusgymnasium Lingen aus Niedersachen einen erheblichen Rückschlag, als Zoé Fach beim Spielstand von 0-0 im ersten Durchgang während einer längeren Rally bei einer Sprungaktion am Netz auf dem Fuß einer Gegenspielerin landete, sich am Sprunggelenk verletzte und in der Folge nicht mehr weitermachen konnte. Wir wünschen Zoé an dieser Stelle eine gute Besserung und eine schnelle Rückkehr auf das Volleyballfeld! Erst im zweiten Durchgang erholten sich die Volleyballmädchen der WK II der EHS von diesem Schock und konnten sich durch aufopferungsvolle Arbeit im Block und in der Feldabwehr Satzbälle erspielen, die sich bietenden Chancen aber letztlich leider nicht nutzen. Somit muss sich die EHS-Schulmannschaft weiblich der Jahrgänge 2002 bis 2005 beim diesjährigen Bundesfinale in Berlin mit dem zwölften Platz zufrieden geben.
“Sportlich gesehen haben wir uns in den entscheidenden Situationen aufgrund mangelnden Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten leider unter Wert verkauft. Unser tatsächliches Leistungsvermögen konnten wir insgesamt nur zu inkonstant abrufen. Phasen wie der erste Durchgang gegen Potsdam deuten an, was spielerisch möglich gewesen wäre. Hoch anrechnen muss man der Mannschaft jedoch das durchweg geschlossene und vorbildliche Auftreten als Einheit auf und außerhalb des Spielfeldes, welches es mit Blick auf die kommenden Jahre ermöglichte, Spielerinnen jüngerer Jahrgänge in die Wettkampfklasse II zu integrieren und diesen wertvolle Einsatzzeiten zu ermöglichen“, bilanziert Coach Hurler.
WK III – Platz 1
Nach dem gewonnenen Matchball im Finale fielen die Spielerinnen unter dem lautstarken Jubel des hessischen Fanblocks auf dem Spielfeld einfach um und lagen sich fassungslos in den Armen. Zu überwältigend war die Freude über den Sieg gegen die Schulmannschaft aus Niedersachsen.
Doch der Reihe nach:
In der Vorrunde besiegte die EHS am Mittwoch zunächst die ersatzgeschwächte Mannschaft aus Münster (NRW), die als Drittplatzierter bei der diesjährigen U16 DM deutlich stärker eingeschätzt wurde, und das Team aus Bremen jeweils mit 2:0 (25-19, 25-11 bzw. 25-5, 25-10).
Somit kam es im letzten Gruppenspiel gegen die starken Spielerinnen des Sportgymnasiums Dresden zum Duell um den Gruppensieg. In einem unglaublichen Spiel auf höchstem Niveau setzen die EHS-Mädchen den von Coach Corts vorgegebenen Matchplan hervorragend um und ließen Dresden beim 2:0 (25-14, 25-15) keine Chance. Somit war die direkte Qualifikation für das Viertelfinale geschafft.
Am Donnerstag warteten dann die großgewachsenen Spielerinnen des Schul- und Leistungssportzentrums aus Berlin auf die Hessinnen. Trotz einer kleinen Schwächephase im 2. Satz gelang Liv Dahmen und Co ein verdienter 2:1-Sieg (25-15, 18-25, 15-9) – das Halbfinale und eine Platzierung unter den besten vier Schulmannschaften Deutschlands war erreicht!
Im Halbfinale kam es zur Wiederauflage des „Gruppenfinals“ gegen Sachsen. Beide Mannschaften zeigten Volleyball auf höchstem Niveau und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, den die EHS am Ende mit 2:1 (25-17, 21-25, 15-8) für sich entscheiden konnte. Damit war das Finale erreicht und eine Medaille sicher!
Doch das Team wollte mehr und mobilisierte am Freitagmorgen im Finale noch einmal alle Kräfte. Mit dem Gymnasium aus Meppen stand der aktuelle Silbermedaillengewinner der U16-DM auf der anderen Netzseite, gegen den die Mädchen im Trikot des VC Wiesbaden am vergangenen Wochenende im Halbfinale der DM keine Chance hatten und mit 0:2 verloren haben. Unter den lautstarken Anfeuerungsrufen der drei anderen hessischen Volleyballteams aus Wiesbaden, Hofheim und Biedenkopf spielten sich die EHSlerinnen jedoch in einen wahren Rausch, gewannen das Finale mit 2:0 (25-23, 25-22) und brachen anschließend von den eigenen Gefühlen überwältigt und vor Glück schreiend, auf dem Spielfeld zusammen.
„Es ist einfach unglaublich, was die Spielerinnen in Berlin geleistet haben. Wir haben taktisch diszipliniert und mental sehr stark agiert und überragenden Volleyball gezeigt. Und das nach einer langen Saison mit vielen Verletzungen. Mein größter Respekt gilt Beele, die sich nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Jette und Chiara ab dem 2. Spiel in die Startaufstellung gespielt und eine tolle Leistung gezeigt hat. Pauline, Annika und Liv haben einen überragenden Job auf dem Feld gemacht und in den entscheidenden Situationen immer wieder die Verantwortung übernommen und das Team geführt. Und auch Lilli und Johanna haben bei ihren Einsätzen ihren Job gut erledigt und somit ebenfalls großen Anteil am Erfolg. Insgesamt haben wir ein unglaubliches Turnier gespielt, das mit einem grandiosen Finale und der super Unterstützung der anderen Volleyballer*innen (TEAM HESSEN!) einen überwältigenden Höhepunkt hatte. An die Emotionen nach dem verwandelten Matchball werden wir uns sicher noch sehr lange mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zurückerinnern“, zieht Coach Corts ein äußerst positives Fazit.
Am Freitagabend bekam Captain Pauline Bietau dann vor 4000 feiernden Schüler*innen aus ganz Deutschland und unter den lautstarken „TEAM HESSEN“ Rufen der hessischen Delegation Pokal für die beste Schulmannschaft 2019 in der Wettkampfklasse 3 im Volleyball der Mädchen überreicht. Die Schülerdisco in der Max-Schmeling-Halle nutzte das Team anschließend, um ihr erfolgreiches Bundesfinale mit ihren Mitschülerinnen und den anderen Sportler*innen ausgelassen zu feiern.
Am Samstag bereiteten Vertreter der Elly-Heuss-Schule und des VC Wiesbaden beiden Schulmannschaften dann am Wiesbadener Hauptbahnhof einen grandiosen Empfang und feierten die Bundessiegerinnen standesgemäß auf Gleis 1!
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an die erfolgreichen Schulmannschaften der Elly-Heuss-Schule!
WK II: Ronja Biberstein, Viola Braun, Helvi Brinx, Lara Erdmann, Zoé Fach, Sarah Ganschow, Fee Kube, Vivia Minor, Jula Neuendorf, Diana Schumakow und Coach Hurler
WK III: Pauline Bietau, Liv Dahmen, Chiara Escher, Annika Hopp, Jette Kleymann, Lilli Reithofer, Johanna Rosmanith, Beele Wieczorek und Coach Corts
VIELEN DANK an…
… alle Fans für das Daumendrücken, die vielen Glückwünsche und den tollen Empfang am Wiesbadener Hauptbahnhof.
… den Förderverein der Elly-Heuss-Schule für die finanzielle Unterstützung, ohne die eine erfolgreiche Teilnahme nicht möglich gewesen wäre.
… Bettina Kammer für die hervorragende physiotherapeutische Unterstützung in Berlin.
… die hauptamtlichen Nachwuchstrainer des VCW, Arne Kramer und Raimund Jeuck, sowie an alle Trainer*innen, die an der bisherigen Ausbildung der Mädchen mitgewirkt haben.
Coach Corts