Main Taunus Schule Hofheim gewinnt sensationell die Goldmedaille (Basketball) beim Bundesentscheid in Berlin in der weiblichen Wettkampfklasse III

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Über den Landesentscheid im Februar hatte sich die Main Taunus Schule in einem spannenden Endspiel gegen Marburg knapp durchgesetzt. Auch wenn die Mannschaft letztes Jahr schon am Bundesentscheid teilnahm, war die Zielvorgabe „nur“ eine Platzierung im einstelligen Bereich.

Hofheim hatte in seiner Vorrunde die Landessieger aus Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.  Diese Spiele wurden am ersten Tag gespielt und konnten alle mühelos gewonnen werden. Hier konnten sich alle Spielerinnen in die scorer-Liste eintragen. Alisa Aralp, Luisa Huidobro-Igl und Valerie Fuss punkteten fleissig, verteidigten stark und waren im rebound überlegen. Aus den beiden Gruppenersten wurde mit einer weiteren Gruppe die nächste Gruppe gebildet. Erreichte man Platz 1 oder 2, war man zum Halbfinale qualifiziert.

Mittlerweile war die Mannschaft zu einer echten Einheit geworden – nicht nur das Zimmer teilten sich die Spielerinnen zu acht. Als Ziel galt nun auf alle Fälle das Erreichen des Halbfinales. Hierzu mussten Chemnitz aus Sachsen und Gerlingen aus Baden Württemberg geschlagen werden.

Das Spiel gegen Gerlingen war eine Neuauflage des vergangenen Jahres. Das Team der Main-Taunus Schule lag zwar immer vorn, konnte sich jedoch nie richtig absetzen. Es begann mit einer 17-5 Führung in der 9. Minute. In der 13. Minute führte das Team auch noch mit 25-15, doch dann schlichen sich Unkonzentriertheiten in der Defense ein und im Angriff kam es immer wieder zu unnötigen Ballverlusten. Gerlingen holte Punkt um Punkt auf und in der 19. Minute stand es nur noch 29-24. In der Endphase des Spiels setzte sich der Siegeswille durch und die Mädels gewannen das Spiel überglücklich mit 31-28. Somit standen sie schon als Gruppenzweite für das Halbfinale fest.

Nun kam das zweite Spiel der Gruppe, in dem es um die Platzierung für das Halbfinale ging. Wurde man Erster, spielte man gegen den Zweitplatzierten der anderen Gruppe. Wurde man Zweiter, spielte man gegen den Gruppenersten der anderen Gruppe. Der Gegner war Chemnitz aus Sachen. Diese Mannschaft war ein schnelles Team, das es auf alle Fälle über Transition Defense zu schlagen galt und über eine nicht zu aggressive Defense, um sich nicht mit der Schnelligkeit Chemnitz‘ schlagen zu lassen. Erneut war ein Größenvorteil im Low Post vorhanden, den es auszuspielen galt. Das Spiel startete – allerdings entgegen der Vorgabe, nicht zu eng zu verteidigen belasteten sich die beiden Aufbauspielerinnen Amelie Miller und Louisa Groth schnell mit Fouls.  Doch Die Hofheimer Mädels behielten den Kopf. In der Offense griffen sie immer wieder gut über die beiden Low Post Spielerinnen Lucy Voss und Saskia Stegbauer an. In der 14. Minute konnte sich die MTS einen kleinen Vorsprung von 24-18 erarbeiten. In einem wahren Krimi in der Endphase gelangen wenige Sekunden vor Spielende Rebekka Tassani noch zwei wichtige Punkte – das Spiel wurde mit 32-28 gewonnen und der Einzug als Gruppenerster ins Halbfinale war riesengroß. Und die Mannschaft hatte sich mittlerweile den erneuten Einzug ins Finale als Ziel gesetzt!

Im Halbfinale kam es nun zu der Ansetzung gegen den Zweiten aus der anderen Gruppe – Schloss Hagerhof aus Nordrhein Westfalen. Das Spiel startete erwartet spannend. Keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen – erst in der 10. Minute konnte eine 23-18 Führung erspielt werden. In der zweiten Halbzeit konnte zunächst dieser kleine Vorsprung gehalten werden, doch in der 18. Minute glich Schloss Hagerhof zum 31-31 aus! Hofheim behielt die Nerven und ging erneut mit 37-31 in der 19.Minute in Führung. Dieser Vorsprung schien die Hofheimer Mädels in Sicherheit zu wähnen, denn sie ließen leichtfertig einen 3 Punkte Wurf zu sowie einen weiteren Korb zum 37-35 ! Bei 4 Sekunden verbleibender Spielzeit erhielt Amelie Miller einen Ball auf ihre Nase, was zunächst zu Nasenbluten und damit einhergehendem Wechsel führte. Die Hofheimer lagen also 2 Punkte in Führung und hatten 4 Sekunden Zeit bei eigenem Einwurf. Dieser Ball wurde noch an den Gegner verloren – diese konnten die Chance aber nicht mehr nutzen und somit stand die MTS erneut im Finale des Bundesfinales!

Die Freude war etwas verhalten, da noch nicht klar war, inwieweit Amelies Nase verletzt war. Die Tatsache, am nächsten Tag das Finale gegen Chemnitz zu spielen, die sie schon geschlagen hatten, ließ die Mannschaft über sich selbst wachsen.

Hochmotiviert am Finaltag machte sich das Team früh zur Charlottenburger Halle auf. Amelies Nase war fit, alle Spielerinnen des Teams bereiteten sich konzentriert auf das Spiel vor. Die Vorgabe des Trainerduos Natalie Deetjen und Rolo Weidemann war, über Brettanspiele zu punkten. Außerdem sollten sie erneut in der Defense Fast Breaks verhindern und sich dieses Mal nicht in Foulprobleme bringen. Der Mannschaft war deutlich anzusehen, dass sie diesen Sieg wollten! Sie kämpften verbissen um jeden Ball, blockten aus und scorten verlässlich über die Saskia Stegbauer, die in diesem Turnier nicht zu stoppen war. Ihre Mitspielerin Amelie Miller sorgte immer wieder dafür, dass sie den Ball in der erforderlichen Position erhielt und somit stand es in der 12. Minute 25-18. Hofheim hielt sich hochkonzentriert an die Vorgaben und führte in der 18. Minute 35-25. Nun schlichen sich einige Unkonzentriertheiten in der Defense ein, was zu einfachen Körben für Chemnitz führte. Der Abschluss wurde nicht mehr am Brett gesucht, sondern mit Distanzwürfen. Diese verfehlten ihr Ziel, sodass es zu kurzer Unsicherheit im Team kam. Chemnitz hatte mittlerweile zum 34-35 angeschlossen. Das Spiel drohte zu kippen. Nach einer Hofheimer Auszeit kam es wieder zu dem erfolgreichen Anspiel Amelie/Saskia, den Saskia erfolgreich anschloss. Danach traute sich Amelie erneut, einen Distanzwurf zu nehmen – und traf zur 39-34 Führung! Die Mannschaft befand sich wieder auf der Siegerstraße und war von diesem Weg nicht mehr abzubringen. Chemnitz gelangen noch 4 Punkte, Hofheim hingegen 2 und somit ging das Finale mit 41-38 an die Hofheimer Main Taunus Schule!

Die Freude war grenzenlos und die Mannschaft ließ sich von all den mitgereisten Fans feiern. Die Abschlussveranstaltung am Abend als Bundessieger in der Max Schmeling Halle genossen die Mädels sehr.

Ein ganz wichtiges Mosaikstückchen zum Gewinn der Goldmedaille beim Bundesfinale in Berlin war sicherlich die „Achse“ Amelie Miller und Saskia Stegbauer. Amelie verstand es immer wieder bestens, Saskia anzupassen, die nicht zu stoppen war. Der Teamgeist innerhalb des Teams war so hoch, dass die Spielerinnen auf dem Feld ihren Gegnern mental überlegen waren und dies auch ausstrahlten! Alle Spielerinnen kämpften in der Defense hart um jeden Ball, blockten aus, halfen Amelie beim Ballvortrag, punkteten, verteidigten emotional und feuerten sich alle ausnahmslos an. Alles in allem hat das gesamte Team dazu beigetragen, Bundessieger zu werden!

Die Mannschaft: Alisa Aralp, Valerie Fuß, Louisa Groth, Luisa Huidobro-Igl, Amélie Miller, Saskia Stegbauer, Rebekka Tassani und Lucy Voss, sowie die beiden Trainer Natalie Deetjen und Rolf Weidemann

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