Bundesfinale Berlin 2016
Nach dem man es im vergangenen Jahr erstmals geschafft hatte mit zwei Mannschaften nach Berlin zu fahren, hat es in diesem Jahr nur die WK III geschafft. Mit der Zielsetzung „wir wollen ins Viertelfinale“ startete das Team in das Turnier. Dabei standen die Vorzeichen im Vorfeld nicht gut. Gleich zwei Spieler konnten im Vorfeld nicht mit nach Berlin fahren. Dafür hatte Lehrer-Trainer Tim Schön zwei Youngstern die Chance ermöglicht am Bundesfinale in Berlin teilzunehmen.
Am ersten Turniertag hatten man das glückliche Los erst in der Nachmittagsgruppe spielen zu müssen. Gut ausgeruht fuhr man um 11 Uhr mit der Tram zur Wettkampfstätte. Die Gruppengegner hießen Hamburg, Bayern und Rheinland-Pfalz. Unterwartet deutlich konnte die MTS alle drei Spieler gewinnen. Trainer Tim Schön konnte sogar Kräfte schonen, indem auch seinen jüngsten immer wieder Einsatzzeiten geben konnte. Viertelfinale! Das Ziel war schneller erreicht als gedacht.
Im Viertelfinale traf man nun auf den Landessieger aus Nordrhein-Westfalen. In diesem Spiel setzte Trainer Tim Schön ein neues Ziel: “Um jeden Ball kämpfen!”. Das Ziel wurde im ersten Satz leider noch nicht erreicht. Zu groß war die Anspannung im Team. Man den Satz deutlich mit 19:25. Doch dann platzte zu Beginn des zweiten Satzes der Knoten. Durch zwei Monsterblocks von Jan Breburda und wuchtigen Angriffen von Florentin Richter, entwickelte das Team auf einmal den zum Ziel gesetzten Kampfgeist. Kein Ball wurde mehr verloren gegeben. Die vier Auswechselspieler machten Lärm für 20. Moers war nun versunsichert und die MTS machte einen Punkt nach dem anderen. 25:19. Ausgleich! der Tiebreak musste die Entscheidung bringen. Ein Blitzstart zum 3:0 zog den Westfalen schließlich den Zahn. Jan Breburda schien im Block nun überwindbar für den Gegner und Marvin Knab setzte einen cleveren Angriff nach dem anderen. Jelle Bok war in der Nahsicherung auch an allen Bällen dran und zeigte hervorragenden Einsatz. 15:9 stand es am Ende. Halbfinale. Langsam wurde es unheimlich.
Im Halbfinale stand mit dem Landessieger aus Brandenburg im wahrsten Sinne ein Brocken auf der anderen Seite. Die körperlich überlegenen Brandenburger hatten den besseren Start erwischt. mit starken Blockpunkten und wuchtigen Angriffen zogen sie schnell mit 7:2 in Führung. Coach Schön musste eine Auszeit nehmen. Ohne Wirkung. Brandenburg spielte wie aus einem Guss. Die MTS hatte nicht viel entgegen zu setzen. Der erste Satz ging mit 25:17 an Brandenburg. Doch wer die MTS zu diesem Zeitpunkt schon abgeschrieben hatte, war auf dem Holzweg. Angetrieben von ihrem Kapitän Florentin Richter, kämpften sich die Jungs in die Partie zurück. Jan Breburda konnte Brandenburgs stärksten Angreifer zweimal abblocken. Nun kam auch die Ersatzbank mit lauter Unterstützung zurück. Aber das war nicht genug. Auf einmal ertönte die Halle noch lauter mit M-T-S Sprechchören. Die MTS Badminton Schulmannschaft kam zu Beginn des zweiten Satzes zum Anfeuern. Sie machten die Halle zu einem Hexenkessel. Beflügelt von den Gesängen der Fans spielte die MTS ihren besten Turniersatz. Sie gewannen durch nahezu fehlerfreies und dennoch druckvolles Spiel den zweiten Satz mit 25:17. Wieder musste der Tiebreak entscheiden. Die MTS erwischte dort sogar den besseren Start. Doch eine starke Aufschlagserie der Brandenburger brachte einen Bruch ins MTS Spiel. Beim Stande von 4:8 wechselten man die Seiten. bei 5:10 war die Moral gebrochen. Der Tiebreak ging 15:11 verloren. Schade. Ein toller Fight.
Am Freitag, den letzten Turniertag, ging es morgens 9 Uhr gegen Bremen um Platz 3. Trainer Tim Schön wusste, dass dieses Spiel noch schwerer werden würde als das Halbfinale. So kam es dann auch im Spiel. Bremen agierte im Angriff und im Block sehr druckvoll und stellte die Hofheimer vor teilweise unlösbare Aufgaben. 25:13 stand es schon nach 17 Minuten. Im zweiten Satz versuchten die Hofheimer noch einmal alles, um die drohende Niederlage abzuwenden. Doch selbst bei gut gespielten Aktionen seitens der MTS’ler hatte Bremen zumeist eine bessere Antwort. 25:11 für Bremen. “Man muss die starke Leistung der Bremer anerkennen. Sie waren einfach besser. Gratulation an Bremen.” resümierte Trainer Tim Schön. Die Trauer war aber nicht von großer Dauer. Schließlich war man unter den besten 4 Mannschaften in Deutschland. Wer hätte das vorher gedacht. Einfach eine großartige Leistung.
Über das gesamte Turnier sah Lehrertrainer Tim Schön starke Leistungen seiner Führungsspieler Florentin Richter und Marvin Knab, gute Blockarbeit von Jan Breburda, ein starkes Sicherungsspiel von Jelle Bok sowie ein fehlerfreies Spiel von Dominik Friedrich und Vincent Krämer. Selbst die Youngsters Max Lonnen und Leon Kadoic kamen zu ihren Einsätzen und zeigten auf dem für ihre Verhältnisse hoem Netz gute Leistungen.
Das alle Spieler bei der TuS Kriftel ausgebildet wurden, zeigt erneut die exzellente Symbiose zwischen Talentförderprojekt Schule und Leistungssport im Verein. Von der Stelle des Lehrertrainers profitieren beide Seiten. Es ist bereits das fünfte Mal in Folge, dass die MTS Hofheim unter den besten vier Teams in Deutschland steht.